SaksaEstiPargiProjekt
Deutsch-Estnisches-Park-Projekt; verantwortet durch: Gemeinde Vara, Estland. Kirchgemeinden Groß Trebbow, Alt Meteln, Cramon,  ijgd MV und BSFZ Schwerin

Konzept 2005Konzept 2006,  mitwirkende Gruppen, Baustelle 2005 in Vara, Baustelle 2006 Groß Trebbow, Baustelle 2006 in Cramon, Sonstiges, Presse

Konzeption des internationalen Jugendworkcamps SEPP
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1. Wie wurde das SEPP 2005 durchgeführt?

Bereits im letzten Sommer fand in der Gemeinde Vara, Südestland, Nähe  Tartu, das Saksa-Esti-Pargi-Projekt (SEPP) in drei Durchgängen a 10 Tage statt. Junge Menschen aus dem Schweriner Berufsschulförderzentrum begannen mit der Beräumung der alten Schlossruine im Gutspark der ehemaligen Familie Sievers in der Gemeinde Vara. Gemeinsam mit estnischen Jugendlichen wurden Steine von der Ruine abgetragen, Holz und Metallteile getrennt und sachgerecht entsorgt. Nachdem diese erste Gruppe wieder abgereist war, folgte eine zweite deutsche Gruppe von jungen Menschen aus dem „Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege“, die ebenso an der Ruine mit estnischen Jugendlichen gemeinsam arbeiteten. Die dritte Gruppe die ebenso ca. 10 Tage in Estland war und in diesem Gutspark arbeitete, waren junge Menschen aus den Kirchgemeinden Groß Trebbow, Alt Meteln und Cramon. Bilder, Erlebnisse und Eindrücke von dem Baugeschehen im Gutspark Vara finden Sie auch auf den Internetseiten www.seppweb.net .
Alle drei Gruppen haben über die Arbeit an der alten Schlossruine hinausgehend auch die Gelegenheit gehabt, die nähere Umgebung der Gemeinde Vara und des Landkreises Tartu mit den estnischen Jugendlichen gemeinsam kennen zu lernen; Bootstouren auf dem Emmajögi, Museumsbesuche, Feste und sportliche Aktivitäten standen auf diesem ergänzenden Freizeitprogramm. Die Übernachtung konnte in der estnischen Grundschule in Vara realisiert werden; an der gemeinsamen Verpflegung während dieser drei Durchgänge wirkten auch jeweils zwei junge deutsche Köche aus dem Jugendförderverein Parchim (außerbetriebliche Ausbildungsstätte, Partner des BSFZ) mit.                                                                 Siehe auch: Baustelle 2005   erste  zweite   dritte   Gruppe

2. Wir wird das SEPP 2005 beurteilt?

Das SEPP 2005 wurde noch in Vara mit jeder einzelnen Gruppe ausgewertet, so dass Erfahrungen vom ersten Durchgang gleich zu Verbesserungen der nachfolgenden Gruppen führten. Ebenso haben die deutschen Gruppenleiter Ende August 2005 eine gesonderte Auswertung durchgeführt und bei dem letzten Treffen zur Vorbereitung des SEPP 2006 im letzten Dezember in Wismar wurde nochmals über die Erfahrungen aus dem letzten Sommer gesprochen.
Den jungen Menschen aus Deutschland und Estland hat dieses Jugendworkcamp viel Spaß gemacht. Sie haben junge Leute der jeweils anderen Länder kennen gelernt und halten unserer Kenntnis nach auch noch teilweise Kontakt untereinander. Ebenso haben die Jugendlichen durch die praktische Arbeit am Bau hilfreiche berufsvorbereitende Erfahrungen sammeln können. Für viele junge Menschen, insbesondere für deutsche Mädchen, war es z. T. das erste Mal, dass sie in diesem Sinne über mehrere Tage handwerklich tätig waren. Auch wurde von den jungen Menschen die notwendige Teamarbeit auf der Baustelle geschätzt; eine Erfahrungen die sie offensichtlich in diesem Umfang / Sinne zum ersten Mal gemacht haben.
Die verschiedenen Freizeitvorhaben beim letzten SEPP lockerten das Erlebte auf und zeigte den deutschen Jugendlichen, wie andere Menschen in der Europäischen Union leben, welche Traditionen sie haben und wie viele Gemeinsamkeiten uns miteinander verbinden.

Jugendliche auf beiden Seiten, sowie auch die deutschen und estnischen Gruppenleiter, wünschten sich die Fortsetzung des SEPP als gemeinsames praktisches Jugendworkcamp. Über die gemeinsame Arbeit an einem sinnvollen Bau- oder Parkprojekt fanden die Jugendlichen zu einander und jeweils ihre Sprache zur notwendigen Verständigung. „Warum macht Ihr das hier bei uns?“ – haben öfter estnische Jugendliche im letzten Sommer gefragt und zu hören war die einfache Antwort „ … weil es hier schön ist und die Arbeit mit euch Spaß macht!“

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3. Was ist nun für den kommenden Sommer 2006 in Deutschland geplant?

Im Sommer 2006 – am letzten Wochenende vor den Schulferien in MV – findet das große Jugendevent Prorao06 in der Zeit vom 29.6. bis 2.7. in Prora auf der Insel Rügen statt. Erwartet werden zu diesem Jugendfest ca. 5.000 bis 8.000 junge Menschen sowie viele Jugendliche aus den baltischen Nachbarstaaten und Polen. – siehe dazu www.prora06.com - Ein solches Event in Prora fand bereits im Jahr 2003 mit 15.000 Teilnehmern statt. Bei dem Fest vor drei Jahren waren ca. 250 junge Menschen aus Estland beteiligt.
Weil Prora06 mit Sicherheit ein großes Ereignis in der Jugendpolitik des Landes MV ist und auch von vielen anderen Jugendlichen aus Estland besucht wird, haben die Organisatoren vom SEPP beschlossen, der ersten estnischen Gruppe die Möglichkeit zu geben, mit Ihren deutschen Partnern gemeinsam das Event auf der Insel Rügen mitzuerleben. Eine deutsche Gruppe vom ijgd aus Wismar sowie die estnische Gruppe werden einige Tage zuvor nach Prora anreisen, um den dortigen Initiatoren und Verantwortlichen beim Aufbau zu helfen. Am Montag, den 3.7.2006 werden dann die estnischen Jugendlichen von Prora aus direkt nach Cramon abreisen, um dort ihre Arbeit im SEPP gemeinsam mit der Gruppe aus dem BSFZ Schwerin aufzunehmen.
Für diesen ersten SEPP-Durchgang ist in Cramon geplant, ein altes denkmalgeschütztes Backhaus auf dem Pfarrgelände wieder aufzubauen. Es gibt bereits einen kleinen Förderverein für dieses Anliegen, der das alte Backhaus fachgerecht abgebaut und im Rohbau bereits aufgestellt hat. Nun soll gemeinsam mit dieser SEPP-Gruppe die Ausfachung und der Innenausbau begonnen werden.

Der zweite SEPP-Durchgang beginnt am 10.7.2006 mit der Anreise der estnischen Teilnehmer und wird seine Tätigkeit im Gutspark der Gemeinde Klein Trebbow aufnehmen. Dieser Landschaftspark – siehe http://www.snbit.de/trebbow/park.htm  - steht ebenfalls auf der Denkmalpflegeliste des Landes MV und ist geprägt durch ein altes Schloss und die besondere Geschichte und Tradition im Widerstand gegen Hitler vom 20. Juli 1944. In diesem alten Gutspark befindet sich ein alter, z. T. sehr verwahrloster und in DDR-Zeiten geschändeter Friedhof der Gutsfamilie von Barner. In gemeinsamer Absprache mit der dortigen Bürgermeisterin der Gemeinde, Frau Hahnen, soll dieser Friedhof aufgeräumt und wieder zugänglich gemacht werden. Ebenso sollen einige Parkwege gepflegt und kleinere Baumschneidearbeiten getätigt werden.

Beide SEPP-Gruppen werden jeweils in den Arbeitsorten ein kleines Zeltlager errichten: die erste Gruppe wird auf dem Pfarrhof in Cramon und die zweite Gruppe auf dem Pfarrhof in Große Trebbow zelten. Die Mittagsverpflegung der ersten Gruppe wird über die Küche  der Berufsvorbereitung des BSFZ in Schwerin sichergestellt. Frühstück und Abendbrot werden durch deutsche und estnische Teilnehmer vor Ort bereitet, wobei die Erfahrungen der deutschen Jugendlichen aus der Berufsvorbereitung genutzt werden. Für den zweiten Durchgang in Groß bzw. Klein Trebbow ist angedacht, dass vergleichbar dem letzten Sommer eine Gruppe von auszubildenden Köchen aus dem Jugendförderverein Parchim – Lübz die Verpflegung sicherstellen.

Für beide SEPP-Durchgänge wird zudem ein Freizeit- und Kulturprogramm erarbeitet, das einerseits das Kennen lernen der näheren Umgebung beinhaltet, als auch jugendspezifische Aktivitäten umfasst. Für beide Gruppen werden wieder Fahrräder zur Verfügung stehen, die z. T. von Jugendlichen der Berufsvorbereitung im BSFZ aufgearbeitet werden.
4. Wie setzen sich die Teilnehmer zusammen?

Die Teilnahme am kommenden SEPP soll in den jeweiligen Verbänden, Schulen bzw. Gemeinden ausgeschrieben werden;  die Teilnahme am SEPP ist freiwillig. Siehe dazu OZ-Artikel unter www.seppweb.net, Presse, Presseartikel 2006 - . Die deutschen Teilnehmer stammen überwiegend aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg, aus der Hansestadt Wismar bzw. der Landeshauptstadt Schwerin. Die teilnehmenden jungen Menschen im ersten Durchgang werden im Alter zwischen16 und 18 Jahre sein; im zweiten Durchgang zwischen 15 und 19 Jahren. Die mitwirkenden Freiwillen vom ijgd können teilweise etwas älter sein, jedoch sind auch diese Teilnehmer unter 25 Lebensjahr.
Für das BSFZ Schwerin ist es wieder denkbar, eine Gruppe junger Menschen aus der Berufsvorbereitung (BVJ-S; ab 16 Jahren) gezielt auszuwählen, um bestimmten fachlichen Erfordernissen im SEPP vor Ort Rechnung zu tragen. (z.B. Berufsfelder Bautechnik, Hauswirtschaft des BVJ-S).
Die Teilnehmer aus der evangelischen Jugend werden wahrscheinlich aus der Jugendarbeit der verbundenen Kirchgemeinden aus Groß Trebbow, Cramon und Alt Meteln stammen und im Alter ab 15 Jahre sein.

Die estnischen Teilnehmer werden durch die Grundschule der Gemeinde Vara bzw. die mitwirkende zentrale Berufschule Tartu ausgewählt.
Alle Gruppen haben mindestens einen entsprechenden muttersprachlichen Leiter der die ganze Zeit die jungen Menschen bei der Arbeit und der Freizeit begleitet.

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5. Wer hat die Verantwortung? Wie soll eine Förderung geschehen?

Das SEPP wird inhaltlich, fachlich und organisatorisch auf deutscher Seite von den o. a. Trägern vorbereitet, begleitet  und verantwortet. Beim kommenden Vorbereitungstreffen im Mai soll dazu Näheres vereinbart werden.  Die Beantragung entsprechenden Fördermittel beim Land MV, bei den jeweiligen örtlichen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe bzw. beim EU-Programm „Jugend für Europa“ ist gegenwärtig noch nicht entschieden; sie wird jedoch auf deutscher Seite durch die anerkannten Träger der freien Jugendhilfe, ijgd LV MV bzw., AEJ MV, geschehen.
Die estnische Seite erwägt eine finanzielle Förderung durch das nationale Büro Jugend für Europa in Tallinn zu beantragen.
Denkmalpflegerische Zielstellungen bei Pflege- und Sanierungsarbeiten werden mit den jeweils zuständigen Behörden und Gemeinden erarbeitet und abgestimmt. Möglicherweise gibt es dazu ein einführendes Bildungsseminar für jede Gruppe vor Ort.
Dieses Konzept ist mit der estnischen Seite einvernehmlich abgestimmt worden; die mitwirkenden  deutschen Träger haben dem Konzept zugestimmt.
 

6. Welche Hilfen sind notwendig?

Das deutsch-estnische Workcamp SEPP basiert auf dem Engagement der beteiligten Mitarbeiter aus dem BSFZ, den Kirchgemeinden sowie auf der Initiative von Bürgermeister Kärp und der Mitwirkung des Tartuer Berufschulzentrums. Gleichwohl sind die Initiatoren vom SEPP auf Hilfen angewiesen: Hierzu zählt zum einen die Unterstützung der estnischen Behörden und deutschen Gemeinden und zum anderen die Unterstützung durch die öffentlichen Jugendbehörden in Deutschland bei der Finanzierung notwendiger Aufenthalts- und Verpflegungsgelder sowie finanzielle Mitteln zur Gestaltung einer bildungs- und erlebniswirksamen Freizeitgestaltung.
Die Initiatoren und Träger vom SEPP hoffen wieder, diese Unterstützung und Hilfe bei den entsprechenden Behörden und Einrichtungen zu finden. Sie werden sich wie im letzten Jahr und im Rahmen Ihrer Möglichkeiten, um die Mitfinanzierung von Dritten und Sponsoren bemühen und gehen davon aus, dass dieses Vorhaben seine Unterstützer und Förderer finden wird.
 

siehe vorläufige Planungen
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